Interkulturelles Wissen
Religionskonflikte und ihre Bewältigung
Die Interfakultäre Forschungskooperation (IFK) «Religious Conflicts and Coping Strategies» hat ihre Arbeit nach vierjähriger Laufzeit 2022 erfolgreich beendet.
Im März 2022 präsentierten Forschende der Universität Bern ihre Erkenntnisse zum Verhältnis von Religion und Konflikten. Vier Jahre haben sie in der Interfakultären Forschungskooperation (IFK) «Religious Conflicts and Coping Strategies» das komplexe Thema bearbeitet.
«Die Rolle von Religion in gesellschaftlichen Konflikten ist ambivalent. Es ist wichtig zu verstehen, wann, auf welche Weise und warum Religion in einem konkreten Konflikt ins Spiel kommt», fasst IFK-Co-Leiterin Katharina Heyden ein zentrales Ergebnis zusammen.
Über 30 Forschende der Universität Bern haben in zwölf Teilprojekten die zuvor nicht überzeugend erfassten Beziehungen zwischen Religion und konkreten Konflikten untersucht und nach Bearbeitungsstrategien (Coping Strategies) gefragt. Welche Potenziale haben Religionen, um Konflikte zu befrieden oder zu verschärfen? Und wie können Gesellschaften mit religiös aufgeladenen Konflikten umgehen?
Die IFK hat ein Modell entwickelt, das das Zusammenwirken von Konfliktfaktoren, religiösen Dimensionen und Coping-Typen veranschaulicht. Es verbindet Erkenntnisse aus der Politik- und Sozialwissenschaft, der Religionsforschung und der Psychologie. Es zeigt, welche Faktoren bei der Analyse eines Konflikts mit religiösen Dimensionen berücksichtigt werden müssen.
Das Modell dient einer kontextsensiblen Wahrnehmung, um angemessene Coping-Strategien zu finden und das konstruktive Potenzial von Konflikten – und von Religion in Konflikten – zu erkennen.
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Wie Religion und Konflikt zusammenhängen
«Unser Modell kann eine Hilfestellung zur kontextsensiblen Wahrnehmung von Religion in Konflikten, um adäquate Coping-Strategien zu finden», sagt IFK-Co-Leiterin Katharina Heyden. Es gehe darum, das konstruktive Potenzial von Konflikten – und von Religion in Konflikten – zu erkennen.